Die Bilder von Andreas Mühe dehnen den Augenblick, werden zeitlos durch eine entschlossene Choreografie der Umgebung und der Protagonisten, werden also zu einer autonomen ästhetischen Erfahrung. Sie bleiben dem Betrachter in Erinnerung. „Inszenierte Wirklichkeit“ titelte denn auch die Die Zeit. Und weiter: „Mühe gelingt es, Menschen so darzustellen, dass der Betrachter sie erst auf den zweiten Blick erkennt, weil Mühe sie in eine Kunstwelt versetzt.“ Die Kunsthalle Rostock kündigt Andreas Mühe wie folgt an: „Andreas Mühe ist einer der interessantesten jungen Fotografen in Deutschland. Insbesondere Politiker und „Räume der Macht“ spielen im Motivspektrum seiner Arbeiten eine besondere Rolle.“
F.C. Gundlach, Doyen der zeitgenössischen deutschen Fotografie, schreibt über ihn: „Andreas Mühe besitzt die Qualität, stabile Verhältnisse zu den Menschen und den Dingen herzustellen, um dadurch selbst die größten Distanzen zu verkürzen. Eine Qualität, die man als Künstler braucht.“ Seine Inszenierungen, romantisch aber streng, nah, ohne distanzlos zu sein, schaffen ihm Zugang zu Persönlichkeiten aus allen Bereichen. Ob Angela Merkel oder Florian Lukas, ob Thilo Sarrazin oder Markus Lüpertz. „Es geht mir nicht darum, dass sich jemand einfach vor die Kamera stellt. Ich will dem Ganzen eine Handlung geben, eine Zukunft - zum Beispiel durch eine bestimmte Körperhaltung", sagt Andreas Mühe.
Die Ausstellung kuratierte Ingo Taubhorn, Kurator Haus der Fotografie – Deichtorhallen, Hamburg.